Eigentlich denkt man, man könnte auf dem Weg in die Ketose nicht viel falsch machen. Doch es gibt doch ein paar Stolpersteine. In meiner täglichen Arbeit mit Klienten, kommen mir immer die gleichen Probleme unter. Hier die 7 häufigsten Fehler…

1: Zu wenig Fett

Das mag jetzt vielleicht kontraintuitiv klingen, aber das ist wirklich einer der ganz häufigen Fehler, die man bei einer ketogenen Ernährung machen kann. Die Hintergründe sind natürlich klar. Jetzt hat man Jahrzehnte lang jedes Krümelchen Fett gemieden, wie der Teufel das Weihwasser und nun soll man auf einmal viel davon essen. Das ist kognitiv schwer zu verarbeiten. Wie baut man einfach und unkompliziert langsam mehr Fett in die Ernährung ein? Zu Beginn, ist es einfach einmal wichtig, die natürlich vorkommenden Fette in den Lebensmitteln zu akzeptieren und nicht nach fettreduzierten oder sehr mageren Produkten zu greifen. Milchprodukte in der Vollfettvariante, Schopfbraten und Bauchfleisch statt Karree oder Filet-Steak. Gemüse in Butter schwenken und Olivenöl auf den Salat. Auf diese Art und Weise lässt sich vollkommen natürlich mehr Fett in die Ernährung einbauen.

 

2: Zu wenig Kalorien

Du solltest gerade in den ersten Wochen deinen Fokus darauf lenken, die richtigen Lebensmittel auszuwählen und die neue Ernährungsweise in deinen Alltag zu integrieren. Erst wenn das gut funktioniert, du voller Energie und Tatendrang bis, dann kannst du dich mit der Menge der Mahlzeiten beschäftigen. Keto und LCHF sind sehr sättigend und helfen schnell auch die natürlichen Hungersignale des Körpers wieder zu regulieren. Sehr wahrscheinlich wirst du ganz automatisch deinen Bedürfnissen entsprechend beginnen zu essen.

 

3 : Milchprodukte

Auch wenn Milchprodukte, vor allem die Vollfettvarianten, grundsätzlich gut in eine ketogene Ernährung passen, machen sie oft Probleme. Bei Milch und Joghurt wird oft der enthaltene Milchzucker unterschätzt. In 250 g Naturjoghurt sind bereits zwischen 10 und 15 g natürlich vorkommenden Zucker enthalten. Der zweite Aspekt ist, dass viele auf Milchprodukte mit Intoleranzen reagieren, teilweise ohne es zu wissen. Ich spreche hier gar nicht von Laktose, sondern vom Casein, dem Haupteiweiß in Milch. Darum sollte es mit der Ketose nicht so klappen, sicherheitshalber mal die Milchprodukte weglassen.

4 : Süßstoffe

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe können eine große Erleichterung in der ketogenen Ernährung darstellen, weil sie es einem erlauben den Gusto nach Süßem zu stillen. Doch wer eine lange Geschichte von Zuckersucht hinter sich hat, oder stark übergewichtig ist, sollte von Süßstoffen vielleicht Abstand nehmen. Süßstoffe können zu einem Insulinausstoß führen. Dies ist zum Beispiel für Acesulfam-K bekannt[ii]. Zusätzlich gibt es noch die erlernte Reaktion des Körpers auf Süß. Jahrelang wurde der Körper darauf konditioniert, dass der Geschmack von Süßem bedeutet, es wird Insulin benötigt. Diese Reaktion bleibt auch bei Süßstoffen erhalten.

 

5 : Messen, nicht raten – Du bist nicht in Ketose

Du weißt nur, dass Du in Ketose bist, wenn Du auch misst. Ich höre oft von Klienten und Lesern, dass sie bereits seit X Monaten ketogen leben und sich nichts tut. Im weiteren Gespräch stellt sich dann heraus, dass sie nur GLAUBEN ketogen zu essen, es aber nicht überprüft haben. Also nur, weil man Kohlenhydrate weglässt, ist man noch lange nicht in Ketose. Gerade am Anfang empfehle ich die Messung im Blut.

 

6 : Du isst zu oft und/ oder zu viel

Es geht nicht darum Kalorien zu zählen oder wieder alles abzuwiegen. Aber das große Missverständnis ist – nur, weil es heißt „du brauchst nicht Kalorien zählen“, bedeutet das noch lange nicht, dass man jeden Tag 5000 kcal essen kann. Das besondere an einer richtig formulierten ketogenen Ernährung ist, dass die Regulation von Hunger und Sättigung normalisiert wird. Das geht aber nicht von heute auf morgen, und man muss erst wieder lernen zwischen Hunger und Gusto zu unterscheiden.

 

7 : Du hast Mikronährstoffdefizite

Auch wenn du den aller besten Treibstoff in dein Auto füllst: fehlt das Öl, wird der Motor nicht laufen. So ähnlich ist das mit den Mikronährstoffen. Auch wenn du deine Ernährung super im Griff hast, kann es sein, dass dir essenzielle Mikronährstoffe fehlen, damit die Zelle und die Energiegewinnung optimal laufen. Häufige Defizite sind Magnesium, Vitamin B12, Vitamin B6, Folat, Vitamin D und vielleicht ein schlechtes Omega 3/ Omega 6 Verhältnis. Ich habe selber eine Fettsäurenanalyse machen lassen – hier kommst du zu meinem Artikel.

 

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[i] Nuttall, Frank Q., and Mary C. Gannon. „Metabolic response of people with type 2 diabetes to a high protein diet.“ Nutr Metab (Lond) 1.1 (2004): 6.

[ii] Liang, Yin, et al. „The Effect of Artificial Sweetener on Insulin Secretion 1. The Effect of Acesulfame K on Insulin Secretion in the Rat (Studies In Vivo).“ Hormone and metabolic research 19.06 (1987): 233-238.

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