Dieser Artikel wurde zuerst auf naehrsinn.at veröffentlicht.
Der Trend zur Zuckerreduktion ist deutlich spürbar. Immer mehr Produkte „ohne Zucker“ drängen auf den Markt. Was sich im ersten Moment gut anhört, hat leider auch eine Kehrseite. Nicht alle Zuckeralternativen sind gleich. Viele enthalten trotzdem Kalorien und wirken dem entsprechend auch auf den Blutzucker.
Was ist Maltit?
Maltit (auch Maltitol) ist ein Zuckeralkohol. Zuckeralkohole sind eine Art von Kohlenhydrat, die teilweise an Alkohol und teilweise an Zucker erinnern. Zuckeralkohole kommen natürlicherweise in einigen Pflanzen und Früchten vor. Für die Lebensmittelindustrie werden Zuckeralkohole durch bakterielle Fermentation von Stärke gewonnen.
Lebensmittel in denen Zuckeralkohole als Zuckerersatz verwendet werden, müssen dies durch Kennzeichnung innerhalb der Nährwerttabelle angeben. Dort steht dann unterhalb der Kohlenhydrate „davon Polyole“. Zuckeralkohole dürfen, entsprechender der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung, NICHT von den Gesamt-Kohlenhydraten abgezogen werden. Zuckeralkohole wie Maltit, Sorbit, Erythrit und Xylit werden üblicherweise in „zuckerfreien“ oder „low-carb“ Produkten verwendet, da sie geschmacklich, von der Struktur und von ihren Eigenschaften im Lebensmittel selbst sehr stark an Zucker erinnern.
Zuckerfrei bedeutet nicht automatisch low-carb
Produkte in denen Maltit oder andere Zuckeralkohole verwendet werden, dürfen „zuckerfrei“ oder „ohne Zuckerzusatz“ auf die Verpackung schreiben, obwohl die meisten Zuckeralkohole auch den Blutzuckerspiegel beeinflussen und Kalorien liefern. Viele Hersteller behaupten, dass Maltit nur „einen Bruchteil der Kalorien“ von Zucker hätte und kaum Einfluss auf den Blutzucker zeigen würde. Diese Aussagen sind falsch und führen die Konsumenten bewusst in die Irre.
Maltit vs. Zucker
Maltit | Zucker |
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Maltit ist, genauso wie Haushaltszucker, ein Kohlenhydrat. Kleine Unterschiede in den Verbindungen zwischen den Zuckermolekülen führen dazu, dass nicht alle Kalorien aus Maltit aufgenommen werden können. Doch Vorsicht! Immerhin noch 2/3 der Kalorien aus Maltit können sehr wohl aufgenommen und auch genutzt werden.
Durchfall und Blähungen
Ein Nebeneffekt von Zuckeralkoholen sind Blähungen, Darmkrämpfe und Durchfall. Auch hinsichtlich dieser Nebeneffekte sind nicht alle Zuckeralkohole gleich. Maltit, Sorbit und Xylit sind für die meisten Menchen problematischer, als Erythrit.
Alternativen
Es gibt zahlreiche Zuckeralternativen auf dem Markt, und jede hat ihre Vor- und auch Nachteile. Rein auf die Zuckeralkohole bezogen, ist Erythrit die beste Alternative. Es liefert keine Kalorien, wirkt nicht auf den Blutzucker und ist auch am besten Verträglich. Da es nur 70% der Süßkraft von Zucker besitzt, wird es oft mit Stevia oder einem anderen Süßstoff kombiniert.
Referenzen
Grembecka, Małgorzata. „Sugar alcohols—their role in the modern world of sweeteners: a review.“ European Food Research and Technology 241.1 (2015): 1-14.
Bildquellen:
- glykämischer-index-zuckeralkohole: © PaleoLC
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Diese Info ist stark irritierend. Maltit verursacht bei T1 Diabetikern so gut wie keinen Ausschlag im Blutzuckerverlauf, nach Info der Diabetesassistentin wird Maltit, so wie Fruktose, weitgehend insulinunabhängig verstoffwechselt. Weitgehend bedeutet, das es einen kleinen Ausschlag geben kann.
Die Infos zu Maltit sind Industriestandard und aus wissenschaftlichen Publikationen. Ich weiß nicht wo die Diätassistentin ihre Infos her hat. es gibt auch noch individuelle Unterscheide und auch die Darmflora kann einen Einfluss haben.