Fleisch ist ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Ernährung, so das Ergebnis einer zweijährigen Studie mit kenianischen Schulkindern. Ohne Fleisch wachsen die Kinder kleiner, weniger stark und weniger intelligent auf, so die Ergebnisse.
Die Vorteile sind sogar so eindeutig, dass es unethisch ist, Kindern in den ersten Lebensjahren Fleisch oder Milchprodukte zu verweigern, argumentiert Lindsay Allen von der University of California, Davis, die die Studie durchgeführt hat.
Die 544 Kinder in der Studie, die ein Durchschnittsalter von sieben Jahren hatten, bekamen jeden Tag zwei Löffel (etwa 60 Gramm) Rinderhackfleisch als Ergänzung zu ihrer normalen Ernährung. Andere Gruppen erhielten eine Tasse Milch, eine gleichwertige Energiemenge in Form von Pflanzenöl oder überhaupt keine Ergänzung.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren nahmen die Kinder, die Fleisch erhielten, im Durchschnitt 400 Gramm mehr zu als die Kinder, die keine Fleisch erhielten, erklärte Allen auf der Jahrestagung der American Association for the Advancement of Science am 20. Februar in Washington DC. Diejenigen, die Fleisch erhielten, zeigten die größten Vorteile.
Kinder in der mit Fleisch ernährten Gruppe wiesen im Vergleich zu den Kindern, die kein Fleisch als Ergänzung erhalten haben, eine bis zu 80 % größere Zunahme der Oberarmmuskulatur auf; bei den Milchtrinkern lag diese Zahl bei 40 %1.
Kinder, die mit Fleisch ernährt wurden, übertrafen ihre Altersgenossen auch bei Intelligenztests, Problemlösungsaufgaben und beim Rechnen. „Die Gruppe, die die Fleischzusätze erhielt, war auf dem Spielplatz aktiver, gesprächiger und verspielter und zeigte mehr Führungsqualitäten“, so Allen.
Schwierige Wahl
Fleisch und andere tierische Produkte wie Milch enthalten Nährstoffe, die anderweitig nur schwer zu bekommen sind, sagte Allen auf der Tagung. Sie wies darauf hin, dass die Ernährung der Kenianer oft hauptsächlich aus stärkehaltigem, nährstoffarmem Mais und Bohnen besteht, die nicht genügend Eisen, Zink, Kalzium und die Vitamine A, E und B12 enthalten.
Eltern, die die Vorstellung, Tiere zu essen, abstoßend finden, könnten einige schwierige Entscheidungen treffen müssen, fügte sie hinzu. „Es steht absolut außer Frage, dass es für Eltern unethisch ist, ihre Kinder als strikte Veganer zu erziehen“, sagte sie.
„Es steht absolut außer Frage, dass es für Eltern unethisch ist, ihre Kinder als strikte Veganer zu erziehen.“ – Lindsay Allen
Obwohl chemische Nahrungsergänzungsmittel einige Lücken füllen könnten, sei der einzige Weg, um zu garantieren, dass Kinder alle Nährstoffe aufnehmen, die sie brauchen, die Ernährung mit Fleisch und Fisch, sagt sie.
Luci Daniels, eine pädiatrische Ernährungsberaterin und ehemalige Vorsitzende der British Dietetic Association, sagt: „Es ist nicht überraschend, dass das Hinzufügen von Fleisch zur Ernährung eines Kindes seine Entwicklung verbessert.“ Daniels sagt, dass der von Allen beobachtete Effekt durch den Proteingehalt des Fleisches oder die enthaltenen Vitamine und Mineralien verursacht werden kann.
„Jeder, der ein Kind hat, das sich vegan ernährt, muss sich bewusst sein, dass der Mangel an Nährstoffen die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann“, fügt sie hinzu.
„Jeder, der ein Kind hat, das sich vegan ernährt, muss sich bewusst sein, dass der Mangel an Nährstoffen die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann“
In Entwicklungsländern wie Kenia ist die richtige Ernährung der nächsten Generation wichtig für den zukünftigen Wohlstand, sagt Montague Demment, ebenfalls an der University of California, Davis und Direktor des Global Livestock Collaborative Research Support Program. „Armut schafft Unterernährung und Unterernährung verstärkt die Armut.“
Quellen
https://www.nature.com/news/2005/050221/full/050221-5.html
Allen, Lindsay H. „Interventions for micronutrient deficiency control in developing countries: past, present and future.“ The Journal of nutrition 133.11 (2003): 3875S-3878S.
https://academic.oup.com/jn/article/133/11/3875S/4818036
Ehrlicherweise weisen Sie in der zitierten Studie auf den Schwachpunkt und die Erklärung für das Ergebnis hin:
>Schwierige Wahl
Fleisch und andere tierische Produkte wie Milch enthalten Nährstoffe, die anderweitig nur schwer zu bekommen sind, sagte Allen auf der Tagung. Sie wies darauf hin, dass die Ernährung der Kenianer oft hauptsächlich aus stärkehaltigem, nährstoffarmem Mais und Bohnen besteht, die nicht genügend Eisen, Zink, Kalzium und die Vitamine A, E und B12 enthalten.
„Es steht absolut außer Frage, dass es für Eltern unethisch ist, ihre Kinder als strikte Veganer zu erziehen.“ – Lindsay Allen<
Wie kann man nur so eine absurde Schlussfolgerung ziehen?
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Und noch was:
>Die Keto-Diät steigert das psychische Wohlbefinden<
Vor allem, wenn man an die Massentierhaltung, die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima, Vergiftung der Böden und des Grundwassers denkt.
Dann Vegan unethisch zu nennen, ist schon Blasphemie. Mein psychisches Wohlbefinden ist dann zum kotzen.
Lieber Karsten,
danke für dein Kommentar. Ich finde es super wichtig die Diskussion zu führen. Ich möchte jedoch gerne auf ein paar Schwächen in deiner Argumentation hinweisen.
1) Die Versorgung von Kindern mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Bausteinen, die sie benötigen um optimal Wachsen und sich entwickeln zu können hat oberste Priorität. Somit ist es unethisch einem Kind eine defizitäre Ernährung anzubieten. Entsprechend meinen Mitteln und Möglichkeiten muss ich die beste Ernährung wähle. Nur darauf bezieht sich das Zitat von Lindsay Allen. Nicht auf die Frage ob die Ernährungsweise ethisch vertretbar ist.
2) Man kann auch eine vegane oder vegetarische Keto Ernährung umsetzten. Keto ist also per se nicht an einen bestimmten Stil geknüpft. Ob es für die Erreichung meiner gesundheitlichen Ziele von Vorteil ist, sei dahingestellt.
3) Die Welt in Schwarz und Weiß darzustellen ist leider eine übliche und wenig konstruktive Disskussionstaktik in der veganen Welt. Anscheinend gibt es nur Massentierhaltung oder absoluten Verzicht auf alles Tierische. Massentierhaltung ist abzulehnen. Doch es geht auch anders. Wie regenerative Landwirtschaft aussehen kann, dass zeigt z.B. Allen Savory. Wer ein wenig Ahnung von komplexen Ökosystemen hat, der weiss, wir BRAUCHEN sogar die Beweidung von großen Grasflächen gerade um das Klima zu schützen.
4) Die Annahme eine vegane Lebensweise würde zu weniger Schäden an der Umwelt, weniger Tierleid und weniger Klimaschäden führen ist falsch. Um die riesigen Monokulturen anzulegen werden diverse Ökosysteme zerstört. Es muss mit Chemikalien und künstlichem Dünger gearbeitet werden. Schädlinge vernichtet – dazu gehören auch kleine Häschen, Rehe, Wildscheine und Füchse,…
Es ist komplexer als man denkt. Man sollte vorsichtig sein bevor man die moralische Keule schwingt.
Julia